Maria Mathieu

"Der Ausgangspunkt für die Werkreihe `Wie weit ist ein Weg N° 1 – N° 18` war eine Wanderung durch den Süden Frankreichs während meines Auslandsstudium an der Beaux Arts Toulouse. Ich ging von Marseille in die Pyrèneen/Lourdes und zurück nach Toulouse: 860 km in 46 Tagen, ohne Handy und Kamera. Meine wenige Notizen hielt ich auf A6 Zettel fest: Tag 1 / 32 km / 6,3 Stunden etc.

Aus diesen Tagesnotizen errechnete ich später meine Schrittzahl auf 100 m / auf 100 km / auf 860 km und übersetzte diese Zahlen in Striche auf dem Papier. Bestandteil jeder dieser Zeichenfolgen ist jeweils ein Sound, welcher die Zeichen- und Körpergeräusche auf dem Papier aufgenommen hat.

Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg zeigt bis April 2019 achtzehn Tageszeichnungen von von insgesamt sechsundvierzig Zeichnungen.

Webarbeit auf Papier

Ich zeichne nach zuvor festgelegten Regeln. Dieses Arbeiten erfordert eine hohe Konzentration. Darum bestimmt z.B. eine der Regeln den Atemrhythmus während des Zeichnens: 7 Ein- u. 5 Ausatem während 50 Minuten pro Stunde, insgesamt 6 Stunden pro Tag. Was dabei monoton oder nach Selbstkasteiung aussehen mag, wird für mich zu großer Freiheit.

Dieser Prozess zeigt ein Bild, welches keiner Bildgestaltung unterliegt. Vielmehr erscheint es als Textur, als eine `Webarbeit` auf Papier."

VITA

1948 geboren in Saarlouis (F)

1974–1977 Geburt von 3 Kindern

1986 Mitglied im Schriftstellerverband

1991 Düsseldorf, Hafiz-Literaturpreis / Sparte Lyrik

1995 Luxembourg, Kulturhauptstadtpreis /Sparte Prosa 1990 -2000 München, Süd-Westverlag

2002- 2009 Bremen, Studium der Bildende Künste, Hochschule für Künste, Bremen

2006- 2007 Studium an der Ècole des Beaux Arts, Toulouse

2009 Meisterabschluss bei Prof. Katharina Hinsberg + Prof. Jeanne Faust

2022 STIFTUNG KUNSTFONDS Arbeitsstipendium

2020 Bremen, GEDOK Förderung d. Künstlerinnenverbandes + Filmbüro Bremen `KurzPortrait` 2019 Bremen GEDOK Katalogförderung

2016 Syke, Karin &Uwe Hollweg Stiftung, Ausstellungsförderung

2016 Bozen, Italien, Artist in Residenz

2014 Lüneburg, Leuphana Universität, Auszeichnung im Daniel Frese Preis 2014 für zeitgen. Kunst 2014 GEDOK Bremen, Projektförderung

2014 Bremer Bürgerpreis 2014 / Anerkennung für `Was sehen Sie, Frau Lot ?`

2012 Salzburg, Stipendium Druckgrafik, Kunstfonds des Landes Salzburg

2012 Bremerhaven, Stipendium der Stadt Bremerhaven

2012 Essen, Contemporary Art Ruhr, Zeche Zollverein, limitierte Förderfläche

2009 Augsburg, Schwabenakademie, Arbeitsstipendium Radierung